Radroute: Rund um Randers
Die Stadt Randers wurde an der Stelle gegründet, an der die Überquerung des Gudenå von Nord nach Süd durch Jütland am einfachsten war - oder umgekehrt.
Wissenswertes über Ihre Radtour
Streckenlänge: 79,1 km
Parkplätze: Brotoften in Randers C oder Fussingø
Fahrbahnen: Asphalt und Kief
Geschäfte Fahrzeit: Ungefähr 6,5 Std. (bei 12 km/Std.)
Verkehrslage: Einige Stellen sind Hauptstraßen überquert
Eine Stadt ensteht
Der Name Randers bedeutet „Die Stadt auf dem Hügel bei der Flussmündung“, und hier entstand in der Wikingerzeit ein kleiner Handelsplatz. Seit dieser Zeit lebt die Stadt vom Handel, dank des üppigen Hinterlandes und der guten Transportmöglichkeiten zu Lande und zu Wasser. Die vielen reichen Kaufleute der Stadt bauten sich schöne Fachwerkhöfe, von denen viele noch im alten Stadtkern zu sehen sind, wo sich heute die Fußgängerzone und eine große Auswahl an interessanten Geschäften befinden. Auf dieser Route gibt es gute Möglichkeiten die Umgebung der Stadt zu erforschen, zuerst Richtung Norden und danach südlich der Stadt.
Die alte Eisenbahnstrecke
Die Eisenbahnstrecke von Randers nach Hadsund wurde 1883 eingeweiht und 1969 stillgelegt. Der 10 km lange Radweg vom Sportcenter Dronningborghallen über Lem nach Spentrup ist auf der alten Eisenbahnstrecke angelegt.
Die Kirche zu Lem
Im Inneren der Kirche, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, gibt es schöne Kalkmalereien. Sie befinden sich im Altarraum und am Altarbogen der Kirche und stammen vermutlich aus der Zeit kurz vor der Reformation im Jahre 1536.
Spentrup
Der Dichter Steen Steensen Blicher war ab 1825 bis zu seinem Tod im Jahre 1848 Pastor in Spentrup, und hier schrieb er eine Reihe seiner bekanntesten Gedichte und Novellen, u.a. „E Bindstouw“ (Die Strickstube). In Blichers Gedenkstube in Malvinas Haus kann man einige seiner Manuskripte und persönlichen Besitztümer besichtigen, u.a. seinen Schreibtisch. Das Haus ist nach Blichers geliebten Tochter Malvina benannt worden, die in diesem Haus gewohnt hat, nachdem sie den Verwalter des Pfarrhofs geheiratet hatte. Die Kirche in Spentrup ist eine romanische Kirche aus Granitquadersteinen mit einem spätgotischen Turm. Auf dem Altarbogen befinden sich gut erhaltene Kalkmalereien von ca. 1225, und das Kirchenschiff „Tordenskjold“ wurde im Zuge von Malvinas Hochzeit im Jahre 1838 aufgehängt. Blichers Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof.
Hvidsten
Hvidsten ist vor allem für sein königlich privilegiertes Gasthaus bekannt, welches aus dem Jahre 1634 stammt. Seit 1884 befindet sich das Gasthaus im Besitz der Familie Fiil, und wird heute von der vierten Generation betrieben. Der Gastwirt Marius Fiil gründete 1943 die Widerstandsgruppe Hvidsten Gruppen, die während der deutschen Besatzungszeit die abgeworfenen Waffen für die dänische Widerstandsbewegung entgegennahm (weitere Informationen darüber in der Beschreibung der Route Die Hvidsten Gruppe).
Die Kirche zu Råsted
Die Kirche in Råsted stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie ist für ihre schönen Kalkmalereien bekannt, die ungefähr genauso alt sind wie die Kirche selbst. Sie werden als Dänemarks umfangreichste und am besten erhaltene Malereien aus der romanischen Zeit bezeichnet. Auf dem Altarbogen ist eine Abbildung des Sündenfalls zu sehen. Adam scheint zwei Köpfe zu haben, der eine ist jedoch nur eine Skizze (die Malereien sind nämlich so dünn, dass an vielen Stellen die Vorarbeiten der Künstler sichtbar sind).
Schloss Fussingø
Das älteste Schloss Fussingø lag auf einer Landzunge im See Fussing Sø, die heute Gammelhave genannt wird. Es wurde um das Jahr 1555 errichtet, jedoch 1794-95 wieder abgerissen, als man die heutigen Gebäude auf stabilerem Untergrund westlich des Sees errichtete. Das Hauptgebäude ist nur in Verbindung mit besonderen Veranstaltungen zugänglich, aber der Schlosspark ist ganzjährig geöffnet. Am westlichen Ende des Sees Fussing Sø ist es möglich zu baden.
Die Kirche zu Ålum
Die Kirche in Ålum beherbergt nicht weniger als vier der schönsten Runensteine der Wikingerzeit aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Ursprünglich haben sie jedoch nicht bei der Kirche gestanden, da sie aus einer Zeit stammen, in der der christliche Glaube noch nicht beständig in Dänemark eingeführt war. Sie wurden also aufgestellt, bevor die Dorfkirche gebaut worden ist. Man nimmt an, dass sie ursprünglich entlang der Hauptverkehrsrouten der Wikinger aufgestellt waren, um die Passanten an verstorbene Personen und deren große Taten zu erinnern. Die zwei größten Runensteine stehen außerhalb der Kirche, die beiden kleinsten (die nur aus Fragmenten bestehen) befinden sich im Waffenhaus.
Langå
Die Stadt Langå ist im Zuge des Baus der Eisenbahnstrecke von Aarhus nach Randers im Jahre 1862 und der Nebenstrecke von Langå nach Viborg im Jahre 1863 um den Bahnhof herum entstanden. Die Eisenbahnbrücken bei Langå wurden am 17. November 1943 von der dänischen Widerstandsbewegung gesprengt. Diese Aktion, die in ganz Europa Eindruck machte, war die wichtigste Eisenbahnsabotage während der deutschen Besatzung im Zeitraum 1940-45, und blockierte 12 Tage lang den gesamten Eisenbahnbetrieb auf der Hauptstrecke Jütlands in nord-südlicher Richtung. Amtmand Hoppes Bro ist der Name der alten Straßenbrücke in Langå, die über die Gudenå führt. Sie ist 1905 gebaut worden und war damals die erste Stahlbetonbrücke des Landes. Aus Rücksichtnahme auf den Verkehr mit Schleppkähnen, errichtete man die Brücke mit einer Höhe von 4,95 Metern über dem Wasserspiegel des Wasserlaufs. Heute wird die Brücke nur noch von Radfahrern und Fußgängern benutzt.
Fladbro und RandersDyrehave
Bei Fladbro mündet der Wasserlauf Nørreå in die Gudenå, und hier befinden sich schon seit Jahrhunderten sowohl eine Brücke als auch ein Gasthaus. Auf seiner großen Reise durch Jütland im Jahre 1859 bekam H.C. Andersen im Gasthaus Fladbro Kro dänisches „Smørrebrød“ und Portwein serviert. Nach dem Besuch im Kro fuhr er in einer Kutsche zum Pfarrhaus in Hjermind, und auf dieser Kutschfahrt verfasste er das Gedicht „Jütland zwischen zwei Meeren“. Im Waldgebiet von Fladbro liegt Randers Dyrehave, mit einem ansehnlichen Damhirschbestand.
Die Gudenå und Vorup Enge
Früher war die Gudenå ein wichtiger Transportweg für das zentrale Jütland, und auf dem Fluss herrschte ein reger Verkehr mit Schleppkähnen. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Blütezeit der Schleppkähne, die entweder von Pferden oder Männern gezogen wurden, die am Ufer auf dem sogenannten Treidelpfad entlang gingen. Der Radweg folgt den Treidlern auf der Strecke von Randers bis nach Langå. Der Pfad führt durch das schöne Naturgebiet Vorup Enge. Hier befinden sich Vogeltürme, von denen aus man das rege Vogelleben beobachten kann.