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Radroute: Die Hvidsten Gruppe

Die Hvidsten Gruppe war eine Empfangsgruppe der dänischen Widerstandsbewegung während der deutschen Besetzung Dänemarks zwischen 1940 und 1945. Die Tour führt zu einigen Orten, die im Zusammenhang mit den Bemühungen der Hvidsten Gruppe im Zweiten Weltkrieg stehen.

Wissenswertes über Ihre Radtour

Streckenlänge: 62,6 km

Parkplätze: Brotoften in Randers C oder Randers Naturcenter

Fahrbahnen: Kief

Geschäfte Fahrzeit: Ungefähr 5 Std. (bei 12 km/Std.)

Verkehrslage: Sehr befahrene Strasse Randers-Gassum.

Widerstand während des Zweiten Weltkriegs

Die Hvidsten Gruppe war eine Gruppe der dänischen Widerstandsbewegung, die während der deutschen Besatzung Dänemarks im Zeitraum 1940-45 Waffen in Empfang nahm. Die Hvidsten Gruppe entstand um den Gastwirt Marius Fiil vom Gasthaus Hvidsten Ko herum, und ihre Aufgabe bestand darin Sprengstoff, Munition und Waffen in Empfang zu nehmen, die von britischen Flugzeugen für die dänischen Widerstandsgruppen abgeworfen wurden. Der erste Abwurf, der von Marius Fiil und seiner Gruppe in Empfang genommen wurde, fand zwischen dem 11. und 12. März 1943 statt.

Die Gruppe nahm weiterhin Abwerfungen von Waffen entgegen, bis am 11. März 1944 die meisten der Mitlieder von der Gestapo festgenommen wurden. Das deutsche Kriegsgericht verurteilte acht von ihnen zum Tode, und diese wurden am 29. Juni 1944 von einem Erschießungskommando hingerichtet. Zu den Opfern zählten der Gastwirt, sein Sohn und sein Schwiegersohn. Die Route führt an einigen der Orte vorbei, die in Zusammenhang mit dem Einsatz der Gruppe während des 2. Weltkriegs stehen.

Hvidsten

Marius Fiil hatte 1925 zusammen mit seiner Frau Gudrun den Gasthof Hvidsten Kro von seinen Eltern übernommen. Auf Veranlassung des Gutsbesitzers Flemming Juncher aus Overgaard, der einer der Köpfe der jütischen Widerstandsbewegung war, gründete Marius Fiil eine Gruppe aus zuverlässigen Bürgern aus Hvidsten und der näheren Umgebung, die abgeworfene Waffenladungen in Empfang nehmen sollte.

Ein Großteil der Mitglieder die Hvidsten Gruppe wurde von der Gestapo festgenommen. Acht von ihnen wurden später hingerichtet, während drei zu lebenslänglicher Haftstrafe verurteilt wurden. Die Hinrichtungen hinterließen einen besonders großen Eindruck, da sie weitestgehend eine einzelne Familie und eine einzelne Gegend betrafen. Die Urnen der Opfer wurden nach der Befreiung im Jahre 1945 beim Gasthaus Hvidsten Kro bestattet, und an diesem Ort steht heute ein Gedenkstein mit den acht Namen.

Die Kirche zu Gassum

Hvidsten gehört zur Kirchengemeinde Gassum, und im Waffenhaus der Kirche in Gassum hängt eine Gedenktafel mit den Namen der Hingerichteten. Alle fünf Jahre findet am 29. Juni ein Gedenkgottesdienst in der Kirche statt, der mit einer Zeremonie beim Gedenkstein in Hvidsten beginnt.

Die Verbindung der Hvidsten Gruppe zur Kirche in Gassum wird durch folgende Inschrift auf dem Fuß des Taufkelchs markiert: ”ERWORBEN FÜR DIE KIRCHE ZU GASSUM 1947 DER KIRCHE GESTIFTET VON EINEM ERBTEIL DES NIELS NIELSEN KLÆR, HVIDSTEN, DER AM 29. JUNI FÜR DÄNEMARK GEFALLEN IST“.

Trinderup Hede

Der erste Abwurf, den die Hvidsten Gruppe entgegennahm, fand im Gebiet Trinderup Hede statt. Marius Fiil fuhr in seiner Kutsche hinaus und sammelte die abgeworfenen Waffen und Sprengstoffe ein. Bei Fiils Nachbar wurden diese in ein Auto umgeladen und danach in ein Depot in Randers gefahren. Nach der ersten Entgegennahme äußerte die Gruppe den Wunsch eine Abwurfstelle zu finden, die etwas näher an Hvidsten lag, und dies wurde der Ort, der den Decknamen Mustard Point erhielt.

Mustard Point

Anstelle von Tinderup Hede wählte Marius Fiil die ehemalige Heidefläche bei Allestrupgård südlich von Gassum als Abwurfstelle. Ab April 1943 und fast ein ganzes Jahr lang nahm die Hvidsten Gruppe hier mindestens fünf nächtliche Waffenabwerfungen entgegen sowie 8 Fallschirmspringer, die die dänische Widerstandsbewegung unterstützen sollten. Mustard Point galt als eine der besten Abwurfstellen Europas, und 1997 errichteten die Veteranen der Freiheitskämpfer an diesem Ort einen Gedenkstein.

Spentrup

Der Dichter Steen Steensen Blicher war ab 1825 bis zu seinem Tod im Jahre 1848 Pastor in Spentrup, und hier schrieb er eine Reihe seiner bekanntesten Gedichte und Novellen, u.a. „E Bindstouw“ (Die Strickstube). In Blichers Gedenkstube in Malvinas Haus kann man einige seiner Manuskripte und persönlichen Besitztümer besichtigen, u.a. seinen Schreibtisch. Das Haus ist nach Blichers geliebten Tochter Malvina benannt worden, die in diesem Haus gewohnt hat, nachdem sie den Verwalter des Pfarrhofs geheiratet hatte.

Die Kirche in Spentrup ist eine romanische Kirche aus Granitquadersteinen mit einem spätgotischen Turm. Auf dem Altarbogen befinden sich gut erhaltene Kalkmalereien von ca. 1225, und das Kirchenschiff „Tordenskjold“ wurde im Zuge von Malvinas Hochzeit im Jahre 1838 aufgehängt. Blichers Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof. In der Kirche zu Spentrup befindet sich ein Taufkelch mit einer gleichen Inschrift wie in der Kirche zu Gassum.

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