Fahrradurlaub im Lake District mit der Familie Lava Carlsen
Goldene Felder, grüne Hügel, tiefe Waldseen. Wilde Himbeeren und die Silhouetten der Raubvögel am Himmel. Das Zweitbeste am langsamen Tempo des Fahrrades ist, dass man die Landschaft auf eine völlig neue Art und Weise spürt.
In diesem Guide begleiten wir Roar Paaske und dessen Familie auf einem Fahrradurlaub zwischen Aarhus und dem jütländischen Lake District.
✍️ von Roar Paaske (Familienvater)
Insider von Aarhus und Lake District
Das Beste jedoch ist, dass in gleichem Maße, wie sich die Landschaft entfaltet, die Gespräche lebendig werden. Man hat Zeit, über die kleinen, aber auch die ganz großen Dinge des Lebens zu sprechen. Und für eine vierköpfige Familie wie die unsere, wo der Alltag aus Hausaufgaben, Spiel, Fußballwettkämpfen und Speiseplänen besteht, ist das langsame Tempo auf dem Fahrrad von unschätzbarem Wert.
Aus diesem Grunde empfehlen wir allen einen Fahrradurlaub – und der Lake District ist der perfekte Ort für ein solches Projekt.
Tag 1: Von Risskov nach Veng (37,5 km)
Vor der Abfahrt haben wir die Räder überprüft und aufgepumpt. Dann haben wir die notwendigsten Dinge gepackt: leichte und praktische Kleidung, Jacken je nach Wetter, Fahrrad-Flickzeug für den Notfall, belegte Brote, Snacks und jede Menge Wasser. Die Mädchen haben auch einen Teddy, ein Harry-Potter-Buch zum Einschlafen und einige Stifte eingepackt.
Dann sind wir losgefahren - jeder auf seinem Rad, Petra hatte allerdings die Möglichkeit, sich in einem Kindersitz auszuruhen. (Red.: Die Familie fährt mit einem Fahrradanhänger, in dem gegebenenfalls das Fahrrad der Tochter transportiert wird).
Nach 10 km erreichten wir das Café Æblehaven, einen Ort mit bester Aussicht am Brabrander See. Hier gönnten wir uns einen wirklich guten Kaffee und Himbeerlimonade. Beides kann wärmstens empfohlen werden. Die Mädchen rutschten und kletterten in den Bäumen, während wir Erwachsenen den Blick auf den See genossen.
Danach fuhren wir weiter auf dem ”Brabrandstien”. Am Golfklub Aarhus Ådal stießen wir auf einige unangenehme Hügel. Hier gab Petra auf und wechselte auf den Kindersitz.
Sie musste aber absteigen und Roar helfen, den Fahrradanhänger den Kollens-Mølle-Berg hinaufzuschieben, da es aufgrund der Bauarbeiten dort beinahe unmöglich war hinaufzukommen. Glücklicherweise gelang uns dies aber doch, und wir erreichten unsere Übernachtungsstelle. Wenn Sie hier haltmachen, empfehlen wir den Gasthof Nørre Vissing Kro.
Die Familie fährt mit einem Fahrradanhänger, in dem gegebenenfalls das Fahrrad der Tochter transportiert wird.Foto:Roar Paaske
Tag 2: Von Veng zum Hotel Vejlsøhus (40 km)
Nach einer guten Übernachtung begaben wir uns auf die längste Tour unseres Fahrradurlaubs – ein warmer Tag auf einer hügeligen Strecke. Schon unmittelbar nachdem wir losgefahren waren, trat uns der Schweiß auf die Stirn. Deshalb konnten wir einen Freudenschrei kaum unterdrücken, als wir am Knudsø ankamen, wo Petra und Nor ins Wasser springen und sich abkühlen konnten. Wenn Sie hier an einem warmen Sommertag vorbeikommen, empfehlen wir Ihnen, eine Pause zu machen und ein Bad in dem klaren angenehmen Seewasser zu nehmen. Hier gibt es auch einen Eisladen und ein Badehotel mit Restaurant für die Hungrigen. Wir entschieden uns jedoch dafür weiterzufahren und am Gudenå in Ry zu essen.
Auf unserer Tour kamen wir am Øm Kloster vorbei, von wo aus wir nach Gammel Rye weiter radelten. Dort statteten wir dem idyllischen kleinen Bäckerladen einen Besuch ab, wo wir Kaffee und leckeres Gebäck tankten. Besonders zu empfehlen sind hier die frischen Zimtschnecken – wirklich lecker! Weiter ging es dann in Richtung Himmelbjerg. Man sagt, es gebe in Dänemark keine Berge. Wir aber mussten kräftig in die Pedale treten, um nach oben zu gelangen. Auf dem Himmelbjerg angekommen, genossen wir die herrliche Aussicht und machten einen Abstecher auf den Spielplatz
Als die Kinder genug gespielt hatten, radelten wir weiter in Richtung Silkeborg, wo wir das Vejlsøhus Hotel ansteuerten, die perfekte Übernachtungsmöglichkeit für Fahrradurlauber. Die Natur liegt gleich vor der Tür, und man kann das Rad sogar mit auf’s Zimmer nehmen, wenn man dies will. Außerdem gibt es hier wirklich gute Burger!
Tag 3: Vom Vejlsøhus Hotel zum Landal Feriecenter (38 km)
Nach einem herrlichen Frühstück – dem besten auf der Tour – besuchten wir das AQUA, ein Aquarium und Tierpark, wo wir Otter, Ziegen und jede Menge Fische betrachten konnten. Außerdem spielten wir auf dem Wasserspielplatz. Nach dem Essen schwangen wir uns wieder auf die Räder und setzten die Fahrt in Richtung Gjern fort.
In der herrlichen Landschaft Sindbjerg Stoubjerg tranken wir Kaffee bzw. Juice. Ein Besuch hier ist absolut empfehlenswert.
Auf der Weiterfahrt erwarteten uns einige Anstiege, die wirklich eine Herausforderung darstellten. Dazu gehörte der Linå Vesterskovvej mit einer Länge von 1,4 km und einer Steigung von 4,5 %. Glücklicherweise stand oben ein Ehepaar, das uns so richtig anfeuerte. Das gab Nor so viel Energie, dass sie den Endspurt den Berg hinauf schaffte.
”Allez. Allez”, rief eine andere Gruppe uns zu, als wir den Fuß des Slangebakken in Gammel Laven erreichten. Die Gruppe hatte sich um einen Bildschirm vor einem Café versammelt und sah die Tour de France. Die Zurufe konnten wir tatsächlich gut gebrauchen, da sich die Anstiege in diesem Gebiet als ziemlich steil erwiesen.
Glücklicherweise kamen wir aber oben an und als Belohnung konnten wir im Gasthof Svostrup Kro eine wirklich leckere Variante des typisch dänischen Æblekage, einer Art Apfelgrütze mit Schlagsahne, genießen. Etwas Besseres konnte uns gerade in diesem Moment absolut nicht passieren!
Mit neuer Energie radelten wir dann das letzte Stück zum Landal Feriecenter.
Tag 4: Das Landal Feriecenter
Nach drei Tagen auf dem Rad brauchten wir einen Tag, wo wir nicht in die Pedale treten mussten, sondern entspannen und spielen konnten. Wir nutzten den ”Ruhetag” zu Aktivitäten im Badeland, auf dem Trampolin, zum Minigolf, Spaziergängen in der herrlichen Natur der Umgebung sowie Bücherlesen und Würfelspiel.
Es gab so viele mögliche Aktivitäten, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Für Petra und Nor war zweifellos das Badeland die größte Attraktion. Auf uns Erwachsene machte die Natur um das Center herum den größten Eindruck.
Fünf gute Ratschläge der Familie (und ein extra Tipp) für den Fahrradurlaub
|